Die Geschichte des FRV Plöwen
1919 bis 1950 - Der FRV Plöwen während der Kriegsjahre • TEIL 1
Bereits im Jahre 1919, kurz nach dem Ende des 1. Weltkrieges, beschlossen die sportbegeisterten jungen Männer gemeinsam Fußball zu spielen und traten dazu dem „ATSB / Arbeiter-Turn- und Sportbund“ bei. In den zwanziger Jahren gesellten sich dann auch sportbegeisterte Mädchen und Frauen hinzu. 
Als „Blaue Radfahrer“ trafen sich die Familien der Bauern und Handwerker um gemeinsam Radtouren zu unternehmen.
Die einfachen Arbeiter trafen sich als „Rote Radfahrer“, um ihrem Hobby nachzugehen. Ab dem Jahre 1935 wurde der Sportbetrieb als „Titania Plöwen“ weitergeführt. In der Zeit des zweiten Weltkrieges hingegen ruhten die sportlichen Aktivitäten weitestgehend. Viele Männer waren zum Wehrdienst einberufen, die Frauen hatten all ihre Kraft einzusetzen, um die Familien zu versorgen und die bäuerlichen Wirtschaften aufrechtzuerhalten.
Hier gibt es Teil 1 der Geschichte des FRV Plöwen zum Download
(Veröffentlich in der Zeitschrift FUER UNS in der Ausgabe Februar 2019)
Die Nachkriegszeit: Sport in Plöwen lebt wieder auf • TEIL 2
Ab 1951 jedoch entdeckten die Plöwener ihre Sportbegeisterung erneut und betätigten sich ab Ostern 1952, zunächst als Spiel- und Sportgemeinschaft „SSG Plöwen“, sportlich aktiv im regelmäßigen Fußballspiel. Unter der Leitung von Johannes Hasenbank jagten junge Plöwener wie Arthur Haase und Horst Bröcker gemeinsam mit ihren Freunden auf dem damaligen Sportplatz am Springweg fortan dem runden Leder nach. Daneben entstand in Plöwen unter dem Dach der „GST – Gesellschaft für Sport und Technik“ auch erstmals eine aktive Reitsportgruppe, die nach dem Feierabend in den bäuerlichen Familienwirtschaften die eigenen Pferde nutzte, um gemeinsam dem Reitsport nachzugehen. Karl Zunk, Günter Lange, Joachim Riemer, Wilhelm Senechal, Werner Schröder und andere gehörten hier zu den Aktiven, die dann auch erste Reitturniere in der näheren Umgebung oder auch Pasewalk und Anklam besuchten. Entweder ritt man selbst zu den Turnierorten oder bewältigte die Strecke gemeinsam mit den Pferden in Tierwaggons der Deutschen Reichsbahn vom Bahnhof Löcknitz aus. Auch eigene Turniere wurden damals bereits auf dem Sportplatz am Springweg in Plöwen ausgetragen.
Groß war die Freude im Mai 1955 besonders bei den Fußballern als der neue Fußballplatz am Boocker Weg endlich fertiggestellt werden konnte. Im Jahre 1956 erfolgte dann die Gründung des Sportvereines „BSG Traktor Plöwen“, in dem fortan alle Sparten des Sportes eingegliedert wurden.
In den sechziger Jahren spielten die jungen Mädchen des Ortes gemeinsam Feldhandball und waren dabei über die Ortsgrenzen hinaus ein sehr ernst genommener Gegner. Mit Heidelore Hobom stand die damalige Torhüterin sogar im Tor der Handball-Kreisauswahl des Kreises Pasewalk. Regelmäßig fand nun für einige Jahre in Anlehnung an die „Große Internationale Friedensfahrt“ der Radsportler durch die DDR, die Tschechoslowakei und Polen in Plöwen die „Kleine Friedensfahrt“ statt.
In den siebziger Jahren erlebte der Sport in Plöwen einen breiten Aufschwung.
Unter anderem wurde in dieser Zeit aktiv Tischtennis im Verein gespielt. 1973 wurde auf dem neu errichteten Reitplatz am Hinterfeld das erste Reitturnier durchgeführt. Viele junge Leute aus Plöwen und der Umgebung gingen zunächst unter der fachkundigen Anleitung von Wilhelm Heß, Karl Zunk, Günter Lange (Kinder-Voltigiergruppe) und Egon Hopp sowie später von Norbert Giese, Udo Hidde, Michael Beindorf, Axel Holtz und Heiko Holtz in ihrer Freizeit dem schönen Reitsport nach. Dazu wurden in der damaligen „LPG Tierproduktion Plöwen“ bis zu 45 Pferde gehalten, die den Reitern der „BSG Traktor Plöwen“ kostenlos für ihren Sport bereitgestellt wurden. Mit der Bezirksmeisterschaft Neubrandenburg der Junioren 1987, der Senioren 1988 sowie der Meisterschaft der drei Nordbezirke in der Vielseitigkeit im Jahre 1990 erlebte der Reitsport in Plöwen in der damaligen DDR zunächst seinen Höhepunkt.
Auch die Fußball-Männer hatten in der Zeit unter der Leitung von Horst Bröcker und Benno Zastrow große Erfolge zu verzeichnen. In den Jahren 1974 und 1977 wurde die Meisterschaft im Kreis Pasewalk errungen. Daneben holten die Plöwener sowohl den Traktorpokal als auch den FDGB-Pokal erfolgreich in ihr Heimatdorf. Sehr erfolgreich verliefen auch die achtziger Jahre, in denen sechs Mal in Folge die Vizemeisterschaft im Kreis Pasewalk erzielt wurde, jeweils knapp geschlagen von den Mannschaften aus Penkun, Pasewalk, Löcknitz, Jatznick oder Brüssow. Mit dem Gewinn des FDGB-Pokals 1984 in Bergholz durch ein 3:2 gegen Lok Pasewalk gelang der Mannschaft ein sehr wichtiger Sieg. Die drei Endspiel-Tore des im Verein unvergessenen Mittelstürmers Manfred Weyer sind den Plöwenern auch heute noch in bester Erinnerung.
Ebenso spielten die Frauen und jungen Mädchen gemeinsam sehr erfolgreich Fußball, seit Mitte der siebziger Jahre mit ihren Betreuern Johannes Hasenbank und Arno Wendorf einige Jahre auf dem Großfeld, nach der politischen Wende dann unter der Leitung von Constanze Uffmann und Enrico Manthe auf dem Kleinfeld und in der Halle.
Hier gibt es Teil 2 der Geschichte des FRV Plöwen zum Download
(Veröffentlich in der Zeitschrift FUER UNS in der Ausgabe März 2019)
Die Wende brachte auch im Sport Veränderungen nach sich • TEIL 3
Die Wende brachte ab 1990 nicht nur für die Bürger viele Veränderungen mit sich. Auch im Sportbetrieb musste alles neu überdacht und organisiert werden. Die vorherige große Unterstützung durch den Landwirtschaftsbetrieb war aus finanziellen Gründen entfallen, die Pferde wurden an die örtlichen Reiter oder auch anderweitig verkauft. Der Transport der Fußballer zu den Spielen durch den Betrieb war nicht möglich. Die „BSG Traktor Plöwen“ konnte diese Aufgaben nicht mehr leisten, ein neuer eingetragener Sportverein nach bundesdeutschem Recht musste gegründet werden. Da die Sportbegeisterung jedoch auch nach der Wende ungebrochen war, sollte die erfolgreiche Sportgeschichte in dem kleinen Dorf weitergeführt werden.
Im Jahre 1991 wurde deshalb der „Fußball- und Reitsportverein Plöwen e.V.“ gegründet. Den ersten geschäftsführenden Vorstand bildeten Wolfgang Sanow als Vorsitzender, Horst Bröcker als Stell-vertreter und Kurt Bröker als Schatzmeister des neuen Vereins. Eine große Unterstützung erfuhr der Verein fortan stets von der Gemeinde und den Plöwener Landwirtschaftsbetrieben. In Verant-wortung des Bürgermeisters und damaligen Geschäftsführers der Agrarproduktion Plöwen GmbH, Jean Sy, wurde dem Verein sowohl finanziell als auch materiell beim Sportbetrieb und bei der Unterhaltung des Reitplatzes und des Fußballplatzes geholfen. Darüber hinaus konnten weitere Unternehmen und Privatpersonen begeistert werden, den Sport in Plöwen sowohl finanziell als auch materiell bei allen Aktivitäten zu unterstützen, wofür der Verein stets sehr dankbar war und ist.
Durch die Bereitschaft der Familien Müller und Riemer, ihre Flächen am Reitplatz und am Sportplatz im Zuge der Flurneuordnung auf die Gemeinde Plöwen zu übertragen, wurde der Sportbetrieb in Plöwen hinsichtlich der Sportstätten langfristig gesichert.
Die Fußball-Männer gingen ihren sportlichen Weg erfolgreich weiter, zunächst unter der Leitung von Axel Salomon, danach von Hagen Riemer und anschließend von Björn Salomon in der Kreisklasse, der Kreisliga und nach dem Gewinn der Kreismeisterschaft und des Kreispokals im Jahre 2005 mit ihrem Kapitän Falk Salomon in der Bezirksklasse. Seit mehr als zehn Jahren betreuen Ulf und Jens Riemer nun die Mannschaft. Die Hinrunde der Saison 2018/2019 der Staffel IV in der Kreisliga Vorpommern-Greifswald wurde auf Platz eins beendet. Gern würden die „Löwen aus Plöwen“, wie sie anerkennend von den Gegnern genannt werden, mit ihrem Kapitän André Sanow ihrem FRV Plöwen nun auch im Sommer 2019 zum Jubiläum „100 Jahre Sport in Plöwen“ den Staffelsieg schenken.
Das sportliche Niveau der Reitturniere in Plöwen wurde seit der Wende stetig gesteigert. Unter der Leitung von Klaus-Dieter Sterlinsky gingen die Kinder und Jugendlichen ihrem Pferdesport mit überwiegend eigenen Pferden nach. Mit der Vergabe der Landesmeisterschaften der Junioren und Jungen Reiter im Springen und der Dressur 1995 wurde dem FRV Plöwen durch den Landesverband Reiten MV bereits damals das Vertrauen zur Organisation großer Sportveranstaltungen ausgesprochen. Springprüfungen bis zur schweren Klasse sowie Dressurprüfungen bis zur mittelschweren Klasse gehören neben den Prüfungen für die kleinsten Reiter seit vielen Jahren zum Programm der Plöwener Reitturniere. Neben vielen aktiven und erfolgreichen Reitern aus der Umgebung, wie z.B. der Familie Jürgens aus Polzow, konnte der Verein in den vergangenen Jahren auch so hoch erfolgreiche Springreiter aus Mecklenburg-Vorpommern wie Holger Wulschner, Andre´ Thieme, Thomas Kleis, Christoph Lanske, Andre´ Plath und viele andere begrüßen. Dem Engagement von Patrick Müller, Thomas Krentz und ihrem Team ist es zu verdanken, dass auch der Fahrsport seit mehr als zehn Jahren seinen festen Platz im Plöwener Pferdesport gefunden hat. Mit der Ausrichtung der Landesmeisterschaften MV im Fahrsport am 18. und 19.05.2019 im Dressur-, Hindernis- und Geländefahren findet diese tolle Entwicklung zunächst ihren Höhepunkt.
Hier gibt es Teil 3 der Geschichte des FRV Plöwen zum Download
(Veröffentlich in der Zeitschrift FUER UNS in der Ausgabe April 2019)
Die Vereingeschichte des FRV Plöwen im Zeitstrahl
Auf der nachstehenden Seite finden Sie weitere Informationen zur Chronik des FRV Plöwen mit Eckdaten und Jahreszahlen von einschlägigen Ereignissen rund um den Verein. Dazu einfach hier klicken: Chronik des FRV Plöwen mit Jahreszahlen
Informationen zur Gemeinde Plöwen
Informationen und nähere Erläuterungen zur Gemeinde Plöwen mit Fotos finden Sie hier - Bilder der heutigen Sportanlage "Kutzow-Arena" auf dieser Seite. Auch auf Wikipedia erhalten Sie weitere Eindrücke von Plöwen und Umgebung.